„Lebende Bilder“ – Wie alles begann bei Lothar Meggendorfer

Hildegard Krahé beschreibt in ihrer Monographie „Lothar Meggendorfers Spielwelt“ eine Szene der noch jungen Familie des Malers im Jahre 1877, die in eine wirtschaftliche Notlage geriet, sodaß an Weihnachtsgeschenke nicht zu denken war. Da kam Lothar Meggendorfers Frau die Idee, dass er doch den noch sehr kleinen Kindern (neben einem Baby einer vierjährigen Tochter und einem zweijährigem Sohn) ein Bilderbuch malen solle. Nachdem er zwei Tage lang unentwegt mit Zeichenstift, Farbe und Schere gebastelt hatte, war ein Buch mit dem Überraschungseffekt von 8 beweglichen Bildern für die Bescherung fertig geworden. Kurz nach den Feiertagen zeigte er das Buch dem Münchner Verlag Braun & Schneider, die es ihm aus der Hand abkauften für eine Summe, die das Weiterleben erträglicher machte. Den nun traurigen Kindern baute er jedoch ein zweites Exemplar ! Mit der Veröffentlichung dieses Buches 1878 begann eine unvergleichliche Karriere mit zahlreichen Auflagen und Übersetzungen für das internationale Geschäft, die mit vielen weiteren Büchern fast ein halbes Jahrhundert andauerte.

108

Kürzlich entdeckte ich ein Original von 1887 in der Unibibliothek Braunschweig, deren bibliographische Angaben alle 8 Tafeln mit den mechanischen Szenen in Kurzvideos (!) enthalten  und dazu noch das Buch als Digitalisat  – Herr Magister – Fritzchen Kakadu – Herr Staberl – Jungfer Köchin – Klavierspieler – Naschhaftes Kätzlein – Schreiber – Tiroler Sänger –  (einfach im Link anklicken !)

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert