Der Vielmetter-Clown, ein zeichnendes Automaton


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Dieses ursprünglich 1880 in England erfundene Blechspielzeug hat Philip Vielmetter in einer eigenen Version 1896 in Deutschland produzieren lassen. Es kann Figuren gesteuert von einer doppelten Kurvenscheibe auf ein Blatt Papier zeichnen, wobei die Doppelscheibe von einem Hebelsystem abgetastet wird, dessen Zusammenführung die Zeichnungslinie der Figur ergibt. Es ist heute sehr selten geworden und kann auf Auktionen einen fünfstelligen Preis erzielen.

https://tangiblemediacollection.com/artifacts/vielmetter-clown.html

Da das Auswechseln der Kurvenscheiben für weitere Bildmotive etwas Mühe machte, da man erst den Boden öffnen mußte, erfand A.W.Pocock (Cheltenham) gemeinsam mit J.Strauss-Colin (Frankfurt) im Jahre 1904 einen Programmstreifen, der an der einen Seite das Kurvenprogramm für die X-Achse und an der gegenüberliegenden Seite dasjenige für die Y-Achse trug. Hier tastete ebenfalls ein Hebelsystem die beiden Seiten ab und vereinte dies zur Zeichenfigur, wenn der Streifen über eine Antriebskurbel linear bewegt wurde. Jede Figur erhielt ihren eigenen Programmstreifen. Das sollte eine viel einfachere Handhabung erlauben. Da ich kein Original dieses Spielzeugs kenne, wird es wohl nicht in Produktion gegangen sein.

Ich fand das zugehörige Patent in der ausgezeichneten Sammlung  „Blechspielzeug Patente“ (Band eins und zwei , Jürgen und Marianne Cieslik im Eigenverlag, 1977 und 1979)

Ausblick: Nach Vorarbeit von Jere Ryder (Morrismuseum, Morristown, NJ) ist Harry Natuschka und Ellen Rixford dabei, ein vergrößertes didaktisches Modell des Vielmetter-Clowns  zu bauen, das zum besseren Verständnis der interessanten Mechanik verhelfen soll.

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