(Foto Wikipedia Jan Svankmajer )
Der große surrealistische Animationsfilmer Jan Svankmajer (früher Prag) feierte im vergangenen September in seinem Schloß Horni Stankov tief im Böhmerwald, wo er seine Sammlungen von Objekten als „Kunstkamera“ lagert und es als Atelier benutzt, seinen runden Geburtstag. Dazu schrieb der Filmdienst einen ausführlichen Artikel:
https://www.filmdienst.de/artikel/68782/jan-svankmajer-werkportraet
In diesem Artikel heißt es auszugsweise:
„Es ist schier unmöglich, die hier angehäufte Fülle an künstlerischen und kulturhistorischen Fundstücken auch nur annähernd zu erfassen. Galante Porzellan-Figurinen stehen neben ethnologischen Artefakten (unter anderem afrikanische Häuptlingsthrone, Amulette, Masken, animistische Altäre). Dazwischen tummeln sich Puppen aller Art: an Stricken und Stäben, aus Stoff, Holz, Metall, mit verborgenen Uhrwerken und Glockenspielen, indonesische Schatten-Figuren, böhmische Marionetten, dreist grinsende Kasperle, Teufel, Engel und so weiter. Es gibt mechanische Spielzeuge und blecherne, bunt bemalte Fundstücke von Jahrmärkten und Rummelplätzen….“ Dieser letzte Satz macht mich hoffnungsvoll, daß wir in seinen Sammlungen diesen alten mechanisch-szenischen Schießscheiben aus Jahrmarktschießbuden um 1900 wiederbegegnen können, die er in seinem Kurzfilm „Punch and Judy“ von 1966 schon in der Eingangszene kurz nach der Affenkapelle zeigte:
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Ohne die Magie dieses Filmes mindern zu wollen, bin ich glücklich, diese kleine Szene als Dokument herausgreifen zu können, die uns einen interessanten Aspekt längst untergegangener Jahrmarktskultur vorführt.
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