Opulenter Augenschmaus

Als ich heute durch ein Bonner Antiquariat streifte, fand ich dieses mit 34cm x 34cm in keine Plastiktüte passende, fein leinengebundene fast 100 Seiten starke Photobuch voller solcher Abbildungen von nackten Edeluhrwerken. Jedes einzelne Photo hat die graphische Qualität für ein Poster an der Wand. Guido Mocafico (Photograph): Movement, Göttingen 2008, für unter 10 Euro !
Und hier weiteres Bildmaterial.

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Gijs van Bon (NL): Sandschreibmaschine

Kinetikreicher als sonstwo in Europa scheint die Gegend um Eindhoven
zu sein. Über einen Artikel vom Laikingland-Blog erfuhr ich vom Eindhovener Kulturzentrum ARTSPACE FLIPSIDE, das an diesem Wochenende die Ausstellung „Time of your Life“ gestartet hat, u.a. auch mit kinetischen Objekten.
Schaut man in vergangene Ausstellungen, so gibt es Einiges Kinetische: Siehe Bildergalerie von der Ausstellung Okt.Nov 2008 und unter „Live“, Okt/Nov. 2008.

Heute möchte ich deshalb nach Guus Voermans Gijs van Bon aus Eindhoven vorstellen, der mit 46 Videos in seinem Youtubekanal
einen guten Überblick über sein Werk erlaubt.

Guus Voermans (NL) : UFO – Unbelievable Frying Object

Irgendwie bekam ich erst mit 3jähriger Verspätung Kunde von dieser unglaublichen Maschine, die Guus Voermans aus Tilburg schon 2007 baute.
Unter dem starken Einfluß von Tinguely und Fischli/Weiss schuf er diese goldbergeske Maschine, die vollautomatisch eine komplette Mahlzeit herstellt und im Untertitel heißt „Take your time, bake an egg !“
Nun gibt es die erfreuliche Nachricht, daß dieses Unikum zum Ende des Kunst-und Technologiefestivals STRP in Eindhoven (18.-28.Nov.2010)in Funktion gezeigt wird. Hier das 8min-Video, das von Rudi Klumkens unter großem Zeitaufwand aufgrund dieser schwierigen Materie gefilmt wurde:

Das selbstreferentielle Museumsschild

Das Kölner Auktionshaus Breker bietet für seine Auktion eine Reihe von Automata an und beläßt es dabei nicht bei Abbildungen in Katalogen sondern führt die beweglichen technischen Spielzeuge auch in Kurzvideos vor. Hier nun ein besonders interessantes Stück, das wohl mal in einem Schaufenster eines englischen Museums gestanden haben könnte mit der mechanischen Information über eine Fallblattanzeige:

Hier nun weitere Videos des weltführenden Auktionshauses für technische Antiquitäten:

http://www.youtube.com/user/auctionteambreker#g/u

Tinguely-Museum, Basel (CH): UNDER DESTRUCTION

Anläßlich des 50-Jahr-Jubiläums des denkwürdigen Aktes der Tinguelyschen Selbstzerstörungsmaschine „Homage to New York“ 1960 in NY wird mit dieser Ausstellung (bis 31.Januar 2011)diesem Phänomen in den Positionen heutiger Kunstschaffender nachgegangen. Eine Reihe dieser 20 Beteiligten sind in meinem Blog schon früher vorgestellt worden. Die Prozesshaftigkeit dieser Kunst hat die Ausstellungsmacher bewegt, einen Katalog erst nachträglich herauszugeben (etwa Nov.2010). Einen recht ausführlichen Artikel schrieb Aurel Schmidt in Onlinereports.ch.

Dank an Isabelle Beilfuss (Museum Tinguely) für die hilfreichen Links zum TV-Bericht im Schweizer Fernsehen und die Facebookseite des Museums :

http://www.videoportal.sf.tv/video?id=bcc47af0-d290-49a8-bfc6-f8b483d630e8

http://www.facebook.com/pages/Basel-Switzerland/Museum-Tinguely-Basel/310570160033

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Ariel Schlesinger: Bubble Machine, (C) Museum Tinguely

Janet Zweig (USA): Lipstick Enigma

Die namhafte Künstlerin aus Brooklyn, NY, erhält in den letzten Jahren zunehmend Aufträge für den öffentlichen Raum, so z.B. die genannte Arbeit für das Harris Engineering Center der Universität Orlando, FL, die einen äußerst aufwendigen Schriftgenerator
darstellt, deren Pixel durch ein- und ausfahrbare Lippenstifte gebildet werden.

Lipstickcropped2Zusätzliche Infos auf der Webseite von J.Zweig und hier das Video:

Thanks to „today and tomorrow“

Es ist sehr lohnenswert, in die Lektüre des übrigen Werkes von Janet Zweig einzutauchen, siehe Webseite.
Ein weiteres Beispiel, wie sie bewegte Bildfolgen nach Daumenkinoart
mithilfe eines Fallblattanzeigers erzeugt, heißt

Goldbergesker Maschinenraum im St.Louis City Museum

Der Künstler und Mitarbeiter des genannten Museums, Daniel Heggarty, durfte einen ganzen Raum ausgestalten, sodaß eine witzig
verspielte Installation heranwuchs, die nun fertiggestellt durch
Knopfdruck gestartet werden kann und dabei eine kurze Zeit ihr
mechanisches Theater abspielt.
Thanks to Doktor Katze von Interweb3000