Rassismus bei Lothar Meggendorfer ?

Im vergangenen Frühjahr lief die Ausstellung „Der Afrikaner im Bilderbuch“ mit Beispielen
aus dem 19. und beginnenden 20.Jahrhundert, der Kaiserzeit und ihren Auswirkungen des damaligen Kolonialismus: http://www.bnmsp.de/home/e.huber/schulmuseum/afrikaner/

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Ich erinnerte mich an eine Originalausgabe des „Lustigen Automatentheaters“ von L.Meggendorfer (!890), die ich beim englischen Antiquariat „Antique Toys and Games“ gesehen habe: http://www.antiquetoysandgames.com/lht.html und die 8 mechanische Ziehbilder enthält. Der Schreiber-Verlag veröffentlichte 1993 dieses Buch als Reprint (Abb.oben) und –
siehe da – es fehlen die beiden Bilder „Negergiggerl“ und „Mohrenwäsche“. Offenbar gab es
um 1890 kein Problem mit einer damals als Scherz gedachten Szene „Mohrenwäsche“, in der ein kleines weißes Mädchen auf einem Stuhl stehend der afrikanischen Kinderfrau mit einem Schwamm das Gesicht weiß zu waschen versucht. Sicher ein Ausdruck des damalig verbreiteten rassistischen Zeitgeistes im Blick auf die „Primitiven“ Afrikas, dem sich auch der große Meggendorfer nicht entziehen konnte.

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