RIP : Peter Markey (1930-2016)

Vor Kurzem erreichte mich die traurige Nachricht im FB von Sarah Alexander(CMT), daß Peter Markey, der Nestor der englischen Automatakünstler und Kunstmaler, von uns gegangen ist. Es muß so um 1986 gewesen sein, als ich über Paul Spooner’s Buch „Automatenzoo“ vom Cabaret Mechanical Theatre in London erfuhr und so bei mir die Entdeckung des CMT mit ihren Künstlern begann. Dabei fiel mir Peter Markey’s Design-Stil besonders auf, wie er mit einfachen Leistenhölzern unter Beibehaltung der Kantigkeit die jeweils charakteristischen Bewegungen in seinen Kurbelautomaten mit extrem reduzierter Figürlichkeit meisterhaft traf.

img_1790( Peter Markey: Kissing Couple , Foto: F.Keuten)

1988 bei meiner ersten London-Reise in Sachen Automata konnte ich dann die Prachtstücke realiter bewundern. Besonders eindrucksvoll war auch seine schreibtischgroße Wave Machine, bei der eine Vielzahl von Stäben durch darunterliegende Kurvenscheiben zu einer Wellenbewegung getrieben wurden. Die Illusion des schweren Seegangs mit einem kleinen treibenden Schiff in der Mitte ist perfekt. Sie gibt es heute noch als kleinformatiges Holzspielzeug in Serie gefertigt.

wellenmaschine-peter-markey(Wave Machine von P.Markey, Foto: Falmouth Art Gallery, UK)

1996 dann hatte ich eine interessante Begegnung mit Peter Markey im Rahmen eines TV-Berichts vom WDR für das europäische Kulturmagazin ALICE, das der Filmemacher Bernhard Pfletschinger drehte, wobei mein Schul-Projekt Kugelbahn und das CMT und Peter Markey als meine englische Inspiration gezeigt wurden. Wir besuchten Peter Markey in seinem 600 Jahre alten einsamen ehemaligen Farmhaus in Wales und filmten den Meister in seiner kleinen Kellerwerkstatt, wo alle seine genialen mechanischen Skulpturen mit einfachstem Werkzeug entstanden.  Leider ist der Film heute in den Archiven des WDR begraben und ich bekam auf Anfrage keine Genehmigung ihn mir für meinen Blog zu überspielen.

Gegenwärtig findet man den Peter-Markey-Stil in Holzspielzeug-Imitationen rund um den Globus.

Eine sehr sympathische Eigenschaft hatte seine Korrespondenz: die Briefkuverts wurden mit dahingehuschten Karikaturen versehen.

img_1771

Zusatz: Sergio Pinese macht mich dankenswerterweise aufmerksam auf das knapp halbstündige Video „Peter Markey – Painting and Moving Machines“ (von Graham Eccles und Irene Edwards als Video des Museums Poole, o.J.), was unbedingt hierher gehört.


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