Zur Geschichte des papiermechanischen Tanzmeisters

Bei Larry Seidman erschien heute eine „neue“ Ziehstreifenkarte eines Tanzgeigers, die einige
Jahrzehnte vor Lothar Meggendorfers bekanntem Ziehbild von 1890 erschienen ist und von der man mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen kann, daß Meggendorfer sie gekannt hatte und davon inspiriert wurde. Larry hat freundlicherweise uns auch noch die Mechanik der Rückseite als GIF gezeigt:

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und

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Für den späteren Tanzmeister von Meggendorfer gab es eine Renaissance ab ca. 1980, wo der Schreiber-Verlag, Eßlingen, innerhalb seiner Reihe TED AKTIV einen Ausschneidebogen herausbrachte. Zum zweiten Mal taucht er in dem amerikanischen Ziehbilderbuch „The Genius of Lothar Meggendorfer“ 1985 auf und zum dritten Mal 1993 als Reprint vom 1890 erstmalig im Schreiber-Verlag erschienenen „Lustiges Automaten-Theater“

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Hildegard Krahé zählt den Tanzmeister zu den ausdrucksvollsten Ziehbildern Meggendorfers.
Sie schreibt im Anhang zum Automaten-Theater-Reprint: „…Geradezu unnachahmlich sind Mimik und Gestik des Tanzmeisters aufeinander abgestimmt: bewegt man den Ziehstreifen, greift er in die Saiten. Dabei verschließt er verzückt die Augen und läßt die Kinnlade fallen, während das vorher überkreuz gestellte Bein zu einer tänzerischen Pose ausholt. Fast kommt es einem so vor, als hätte Meggendorfer eine Melodie mit eingebaut, die unhörbar mitschwingt.“

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Ulli Tietz aus Recklinghausen hat sich mit der Geschichte des papiermechanischen Tanzmeisters
intensiv befaßt und wird seine Erknntnisse in einen Artikel fassen, der in der Movable Stationery, dem zentralen Organ der ehrwürdigen Movable Book Society, erscheinen wird.

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