Yvan LOZZI Pestalozzi, ein Künstler aus dem Zürioberland, wird bald 81 Jahre alt und kann auf ein weitgespanntes Oevre zurückblicken., das von tonnenschweren kinetischen Installationen im öffentlichen Raum bis zu kleinen verrückten Erfindungen reicht. Die meisten Werke haben einen Bezug zur Bewegung . Ein Teil der kleinen Skulpturen lassen ihre Form auf Wortspiele zurückführen oder sind einfach nur skurrile Erfindungen.
Eine imposante Skulptur ist die Zeitmaschine von 1983 , die 12 Meter hoch und 9 Tonnen schwer ist. Sie ist eine Art Uhr und steht zwischen zwei Wasserbassins. Aus dem einen wird eine mächtige Kugel mit 60cm Durchmesser gegriffen und mit einem interessanten Fördermechanismus in die 12 m hohe Bahn gebracht, bis sie von da oben heftig platschend herunter in das zweite Bassin fällt. Dieser Vorgang wiederholt sich alle Stunde, so daß man auf die Stunde genau durch Zählen der Kugeln im zweiten Bassin die Tageszeit ablesen kann. Nach einem Zyklus von 12 Vorgängen werden automatisch die Uhrzeitkugeln in das Speicherbecken zurücktransportiert. Die Zeitmaschine steht zwischen den Bauten der Schweizer Großbank UBS in Zürich-Altstetten.
Im folgenden 12-Minuten-Vortrag gibt LOZZI einen Querschnitt durch sein Schaffen zum Besten, jedoch alles im Schweizer Dialekt.
Mein Lieblingsobjekt ist der Magic Beetle, der bei Kurbeldrehung in 14 Teile „zerbirst“. Das erinnert mich entfernt an Arthur Ganson’s Yellow Chair. Ein zweites Objekt mit Explosionskinetik ist der Klappstuhl, von dem ich leider kein Einzelvideo gefunden habe, jedoch ist er im obigen Video bei Minute 5.05 kurz in Bewegung zu sehen !
Eine opulente Würdigung seines Werkes in Buchform erschien schon vor 20 Jahren im Werd-Verlag : „LOZZI’S BILDERBUCH“ , ist heute nur schwer antiquarisch zu finden. Es soll aber eine zweite Auflage erscheinen.
LOZZI’s Ausstellung mit einer kleinen Auswahl seiner Werke ist besuchbar , Näheres dazu hier . Er arbeitet jedoch an der Verwirklichung eines umfassenderen LOZZI Museums. Die dazu nötigen Verhandlungen sollen bald abgeschlossen sein, sodaß das Projekt die Chance der Realisierung bekommen kann.