Das geheime Leben der Maschinen (II)

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Foto DASA/ Daniel Gasenzer

Diese außergewöhnliche Ausstellung der DASA in Dortmund ist nun gestern mit regem Publikumsandrang von Kurator Hans Gerd Kaspers unter Anwesenheit der Leihgeberin Sarah Alexander und Tochter Max (Cabaret Mechanical Theatre, London) eröffnet worden. Ein großer Raum beherbergt im Halbdunkel die 40 ausstellungsarchitektonisch sehr geschickt plazierten und ausgeleuchteten Skulpturen der englischen Automata-Künstler (siehe auch Flyer) und eine Projektionswand, auf der der CMT-Film läuft. Die automatische Schiebetür im Eingangsbereich trägt ein stark vergrößertes Photo eines Ausstellungstückes und wiederholt damit die Bewegung der Skulptur beim Öffnen und Schließen: eine feine Einstimmung auf diese Ausstellung !
Kleine Kritik am Rande: ich hätte mir etwas mehr Infotext zu Künstlern und der Sammlung des CMT gewünscht. Nichtsdestotrotz, die Ausstellung ist eine Reise wert !

PS.: Gerade sehe ich den Bericht von Sarah Alexander heute auf ihrer CMT-Seite (Thanks for honourful mentioning, Sarah!) mit einem Link zum Artikel der Westfälischen Rundschau (1.10.09) von Simone Melenk „Absurde Geschichten auf Knopfdruck“

"Water Rig" von Andrew Smith (USA)

ist eine interaktive wasserkinetische Skulptur, die wie hier augen- und ohrenscheinlich zu erfahren, bei Kindern höchstes Entzücken erzeugt.
Anläßlich des Kunstfestivals Park City 2009 (Utah) wurde sie für das dortige Kimball Art Center von dem Metallbildhauer Andrew Smith gebaut.
Neben Figurativem aus Schrott hat er auch viele kinetische Skulpturen, Kugelbahnen und Wasserkinetik geschaffen, siehe Webseite.

Ergebirgisches Spielzeugmuseum Seiffen

Ich möchte auf zwei Punkte hinweisen:

Die Ausstellung SPIELWERK 09, die aus Anlaß des 60.Geburtstages des bedeutenden Spielmittelgestalters Prof. Gerd Kaden eingerichtet wurde, endet mit dem 30.Oktober. Sein Lebenswerk ist in dem 80-seitigen Ausstellungsbuch mit dem gleichen Titel beeindruckend dokumentiert und ist als PDF hier einsehbar.

Eine ganz große Besonderheit ist „Die lebende Stadt“ des Johannes Jurich, die nach abenteuerlicher Geschichte 2007 als Schenkung in den Besitz des Museums gelangte. Es handelt sich dabei um eine transportable
Anlage, die Jurich zwischen etwa 1930 und 1960 ausbaute und dann an verschiedenen Orten als Attraktion zeigte. Die gebastelte Stadtlandschaft hatte 40 elektromotorisch angetriebene bewegliche Szenen, die allerdings noch nicht alle wiederhergestellt sind.

Royal-de-Luxe (FR) in Berlin

Am kommenden Wochenende (1.-4.Okt) zieht die französische Straßentheater-truppe um Jean Luc Courcoult mit ihren gigantischen mechanischen Marionetten durch Berlin. Ein ausführlicher Artikel bei SPIEGEL-Online informiert mit 7 Photos und einem Video. Dieses sehr teure Spektakel
wird den Berlinern kostenlos im Rahmen des Jubiläumsprogramms („20 Jahre Mauerfall“) der Berliner Festspiele geboten. Einen Fernsehbericht gibt es am 1.10. im Berliner Kulturmagazin STILBRUCH des rbb ab 22.05 Uhr (Whlg 2.10. um 10 Uhr).

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(c) Albrecht Grüß

Charles Morgan (CH)

hat seine Webpräsenz völlig neu gestalten lassen (Agentur Octopus). Im Gegensatz zur noch aufzubauenden Videoseite gibt es eine umfangreiche Bilddokumentation der Arbeiten der letzten Jahre, den „Sculptures“. So sind allein für 2009
19 verschiedene Skulpturen aufgeführt. Ein für Morgan etwas untypischeres, aber nicht weniger reizvolles Werk ist eine schwere Metalltruhe, deren Öffnungsmechanismus puzzleartig verschachtelt ist und erst über 26 verschiedene Mechanismen zum Erfolg führt.
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Charles Morgan: Dr.Box „Casse tete chinois“ (2009)

Steve Armstrong (USA)

ist einer der profiliertesten Automatakünstler der Gegenwart. Nun erschien ein halbstündiges TV-Portrait über ihn von Frank Simkonis für den Sender KET , das allerdings in 3 Teilen nun auch auf Youtube zu sehen ist. Absolut sehenswert, da es nicht nur um die Darstellung beweglicher Artefakte geht, sondern um die Entwicklung des Werkes und der Person mit ihrem Umfeld aus Familie(seine Frau Diane Kahlo, verwandt mit der berühmten Frida Kahlo,und ebenfalls Malerin) Sammlern, Galeristen und Museumsleuten.
Thanks Dug North !

(und die Nachbarvideos Teil 2 und 3)