"Codes & Clowns – Claude Shannon, Jongleur der Wissenschaft", Ausstellung im Nixdorfmuseum Paderborn

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Hanns-Martin Wagner: Die schönste Maschine (2003)

„Die schönste Maschine, die Shannon je baute, war zugleich die sinnloseste…“. Dies ist ein kurzer Ausschnitt aus dem Artikel „Eine kleine weisse Automatenhand“ von Friedrich Kittler in der FAZ vom 2.März
2001 anläßlich des Todes von einem Wegbereiter des Informationszeitalters,
nämlich dem amerikanischen Mathematiker und Ingenieur Claude Shannon.
Ich schickte damals diesen Artikel an meinen Freund Hanns-Martin Wagner, der die Idee dieser Ultimate Machine in seinem Objekt Die schönste Maschine 2003 in neuer und beeindruckender Form umsetzte (siehe oben)

Nun wird es erfreulicherweise ab 6.November bis 28.Februar in Paderborn eine Ausstellung über Claude Shannon geben, in der neben seinen wegweisenden theoretischen Arbeiten auch seine Konstruktionen spielerischer Art gezeigt werden. Einen guten Einblick in die Ausstellung
gibt dieses Video von Youtube.

Um den Kreis zu schließen, die beschriebene Ultimate Machine Shannons ist wohl nicht mehr vorhanden, jedoch hat das Museum ein interaktives Modell nachgebaut, welches beim Besucher, der es noch nicht kennt, sicherlich großes Erstaunen und dann tiefe Freude auslösen wird (hier das Bild des Museums).
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Pedro Mealha,

in London ansässiger Jungdesigner, gestaltete diese außergewöhnliche Tischlampe „Rhizome“. Die unübliche Materialwahl, die dadurch mögliche CNC-gesteuerte Laserschnitttechnik aus einer einzigen Sperrholzplatte, Verstellmöglichkeiten durch entsprechende Spannmechanik und schließlich
der Lampenfuß, der durch die eingelagerten Kugeln das notwendige Standgewicht aber auch kugellagerleichte Drehbarkeit erfährt – ein Designstreich ! (Via Designboom)

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rhizome by pedro mealha

Musikvideo "Whale Song" von Modest Mouse / Ben Hopson

„Whale Song“ for Modest Mouse from Bent Image Lab on Vimeo.

ist ein herausragendes Stück Videokunst, hergestellt im Bent Image Lab unter der Leitung von Nando Costa (Thanks Feingut.de). Besonders interessierte mich der Apparat, der handgesteuert eine Zeichenmaschine startet und einen wunderlichen Mechanismus zum Abwickeln eines Fadens trägt, der zudem eine Art „roter“ Faden durch dieses hochartifizelle und surreale Video bildet.

In der Liste der Mitwirkenden finde ich nun für diesen Apparat Ben Hopson (NY), den ich schon im vergangenen Jahr (11.Dez.08) hier vorstellte, und sehe auf seiner Seite eine Menge Details zu seiner Konstruktion. Er ist Designer , Künstler und Dozent (letzteres am berühmten PRATT Institut in Brooklyn, NY) und entwickelte die Lehre
des Kinetic Design
. Viele interessante Videos von seinen Entwicklungen und Kursarbeiten seiner Studenten sind auf seiner Seite
anzuschauen

Sprechendes Klavier

Ein Beitrag aus dem 3Sat-Magazin „Kulturzeit“ rast jetzt blogweise
um die Welt, wo die spektakuläre Installation (Peter Ablinger) eines automatischen Klavieres durch seine Programmierung von sehr schnell angeschlagenen Tasten einige englische Sätze spricht !
http://www.feingut.de/2009/10/07/das-sprechende-klavier/

Michael McGinnis (USA)

Dug North zeigt im heutigen Beitrag das Spielzeug „Perplexus“, ein 3D-Labyrinth mit kompliziert verschlungenen Kugelläufen als Geschicklichkeitsspiel. Es wird vertrieben von der kanadischen Firma PlaSmart und ist der Nachfolger des vor einigen Jahren bekannten Spielzeugs „Superplexus“ (ich beschrieb es in meinem Beitrag vom 12.Dez.2008 in diesem Blog).

Michael McGinnis ist der Erfinder dieses interessanten Spielzeuges,
an dem er nun schon 3 Jahrzehnte gearbeitet hat. Über diese Entwicklung
gibt es einen informativen halbstündigen Film hier:

Business With Passion: Michael McGinnis


Für Museen oder ähnliche Institutionen ließ er in kleiner Auflage ein
Riesen-Superplexus, das Superplexus VORTEX bauen: alle Bahnen sind aus Sperrholz und es ist durch seine mehrachsige Aufhängung in alle Richtungen drehbar (siehe Video unten).

Das geheime Leben der Maschinen (II)

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Foto DASA/ Daniel Gasenzer

Diese außergewöhnliche Ausstellung der DASA in Dortmund ist nun gestern mit regem Publikumsandrang von Kurator Hans Gerd Kaspers unter Anwesenheit der Leihgeberin Sarah Alexander und Tochter Max (Cabaret Mechanical Theatre, London) eröffnet worden. Ein großer Raum beherbergt im Halbdunkel die 40 ausstellungsarchitektonisch sehr geschickt plazierten und ausgeleuchteten Skulpturen der englischen Automata-Künstler (siehe auch Flyer) und eine Projektionswand, auf der der CMT-Film läuft. Die automatische Schiebetür im Eingangsbereich trägt ein stark vergrößertes Photo eines Ausstellungstückes und wiederholt damit die Bewegung der Skulptur beim Öffnen und Schließen: eine feine Einstimmung auf diese Ausstellung !
Kleine Kritik am Rande: ich hätte mir etwas mehr Infotext zu Künstlern und der Sammlung des CMT gewünscht. Nichtsdestotrotz, die Ausstellung ist eine Reise wert !

PS.: Gerade sehe ich den Bericht von Sarah Alexander heute auf ihrer CMT-Seite (Thanks for honourful mentioning, Sarah!) mit einem Link zum Artikel der Westfälischen Rundschau (1.10.09) von Simone Melenk „Absurde Geschichten auf Knopfdruck“