Spaziergang über einige japanische Automata-Webseiten

Auch wenn es die Sprach- und Schriftbarriere gibt, die das Verstehen unmöglich und das Navigieren nur mit viel Probieraufwand möglich erscheinen läßt, ist es lohnend dort vorbeizuschauen, da Bild und Film ja international verstanden wird.

Aquio Nishida
Da gibt es die Seiten vom international renommiertesten japanischen Automatakünstler Aquio Nishida, der leider vor einem Jahr verstorben ist. Auf seiner Seite sehen wir einige Objekte von ihm, die durch die ästhetische Fotografie einen besonderen Augenschmaus bieten. Im japanischen Spielzeugmuseum Arima, dessen Leiter er war, trifft man erstaunlicherweise auch auf erzgebirgische Holzspielzeuge, was durch eine in den letzten Jahren gebildete Partnerschaft zu dem Seiffener Museum zu erklären ist. Somit war Nishida bisher auch der einzige jap.Automatakünstler, der in Europa ausstellte (Seiffen 2006). Hier ein Blick in die Sammlungen des zweiten Museums (Okayama), das er prägte:
http://www.youtube.com/user/toymuseum#p/u/4/dDoESlu0lA8

Koji Hashizume
Ein jüngerer Automata-Gestalter, der wohl Mitarbeiter von Nishida war.
Leider sind keine Bewegungsdarstellungen zu finden. Ein skurriles Beispiel ist der Kleiderbügel, dessen Gesichtsform zum Logo von Hashizume
wurde: http://brinail.yamanoha.com/simpleVC_20080501002257.html

Yoshihiro Banba
Er baut seit 1992 Automata und zeigt auf seiner Seite durch Kurzvideos
die Bewegungen seiner Objekte. Sehr angenehm sind die englischen Textübersetzungen. Ausführliche Linkliste !
http://bbb.if.tv/index.html

Minoru Takahashi
Auf ihn habe ich schon früher hingewiesen. Er gehört zu den arrivierten
Automatakünstlern: http://www.karakuri.jp/ (es gibt auch ne englische Navigation)

Kazu Harada
Jüngerer Künstler, der durch die englische Szene inspiriert ein Praktikum bei Paul Spooner und Matt Smith machte. In seiner eigenartigen Werkgruppe der figürlichen Buchstaben als Automata (2007)klingt die Magie afrikanischer Skulpturen an: http://nizo.jp/index_e.htm

Toshihisa Hagawa
Der Link führt zu einer zunächst bilderlosen Seite. Nach eingehender
Betrachtung erkennt man einen Blog, dessen Archiv in einer monatlichen Datenspalte links erkennbar wird. Gehen wir auf 2009/11, dann finden wir
Photos von teilweise komplizierteren Automata, jedoch kein Filmmaterial.
Gehen wir auf 2009/7, so gibt es im untersten Bereich wundervolle Naturholz/Schwemmholz-Automaten, die entfernt an Robert Race(GB) erinnern. http://saiseido.cocolog-nifty.com/blog/

Yasuo Hikone
betreibt eine Firma für mechanisches Holzspielzeug namens Woodpecker und veranstaltet Werkkurse, die hier mit beeindruckenden Teilnehmerergebnissen dokumentiert werden. Linke Spalte „Content“ durchklicken ! http://homepage3.nifty.com/kitsutsuki/

Nozomi Sakuma
zeigt auf seiner Seite „Kuralica“ eine Reihe von mechanischen Papierskulpturen, deren Ausschneidebögen erworben werden
können. Die mit dem Räderwerk gekennzeichneten Seiten sind noch im Aufbau. Aber hier können schon 10 Objekte angeklickt werden (siehe engl.Titel links): http://www.kuralica.net/birthday/index.html

Porupeppo
ist ein Kunstmuseum für mechanisches Holzspielzeug und Automata. Es bietet Werkkurse für Kinder an und stellt ein Ausflugszentrum mit mehreren Gebäuden dar. Eins davon ist ein Atelier eines Holzkünstlers.
http://www.porupeppo.com/
Sehr sehenswert auf der Webseite ist auch der Blog.
http://blog.livedoor.jp/porupeppo/
Zum Schluß ein Objekt (Räderwerk mit Kugellauf und kugelschnappendem Hippo) aus diesem Hause:

Shintaro Shiouri: Karakuri-Shop

Gerard Blülle (CH)…

…hat seine Kugelbahnkünstler-Existenz nun auch durch die Auflösung seines Ateliers beendet, wie er in seinem allerletzten Rundbrief etwas wehmütig mitteilt, weil er sich nun schon seit einiger Zeit seinem neuen Brotberuf als Lernpsychologe und Berufsberater voll widmet.

Lieber Gerard,

Du wirst sicherlich nicht in Deiner neuen Existenz nur das tun, was diese,
Deine Invention von 2005 tut, die Ruhige-Kugel-Schieb-Maschine:

ruhige_kugel_gross_webseite2

Hiermit erinnere ich an die in Kugelbahn.ch gut dokumentierten Früchte Deiner über 10jährigen Künstlerexistenz, die ich nun schon seit 7 Jahren verfolgen durfte und die mit ihrer ganz eigenen skurrilen, überraschenden, ja philosophischen Art einen unverwechselbaren Blüllestil verkörpern.
Ein wundervolles Erlebnis war dann die persönliche Begegnung mit Dir zuhause in Luzern während unsrer Kunstkugelbahnreise durch die Schweiz, die ich zusammen mit Michael Barbulescu vor 5 Jahren machte.
Ein richtig schönes Denkmal setzte Dir der Schweizer Filmemacher Roland Achini mit seinem Dreiviertelstundenfilm „Kugeln auf Abwegen“. Ich bekam ihn von Dir noch vor unsrer Schweizreise, sodaß ich bestens auf den Besuch vorbereitet war.
Deine letzte Skulptur nun heißt „Atomium“ (2008) und zeigt eine geheimnsvoll um 9 Zylinder kreisende Kugel, deren Zufallssteuerung Dir alles an Erfindererfahrung abverlangte und hier nun den Schluß bildet.

All the best now
wünscht Dir
Falk (und schurli auch Micha)

atomium_box_vorne_seitlich
Oberteil von „Atomium“(2008), Näheres, einschließlich Video, dazu hier.

Mikromechanismen in der Modellbundesbahn in Bad Driburg

Ein viertelstündiger WDR-Film von heute „Die Welt in klein“, leider noch kein Podcast ersichtlich, Whlg. am So. 6.30 Uhr und am Montag 9.45 Uhr im WDR, zeigt eine Anlage, die in höchster Wirklichkeitstreue gebaut wurde und
eine Reihe von außergewöhnlichen, lebendigen Szenen zeigt. Hier die Aktionen in und an der Villa Hempel:

Kinetica Art Fair 2010 beginnt morgen in London…

… und dauert 4 Tage bis Sonntag. 35 Galerien und Institutionen mit über 150 Künstlerinnen und Künstlern stellen kinetische Kunstwerke, aber auch Robotik, Licht-, Klang- und Medienkunst aus. Für alle, die nicht die Gelegenheit des Besuchs in London haben, werden sicherlich in den nächsten Tagen die ersten Impressionen über Videos zur Verfügung stehen.

http://www.kinetica-artfair.com/

Ron Fuller (GB): Adam & Eve Pub

Es ist die einzige komplett übriggebliebene automatische Szene des Ride of Life Themenparks als automatische Attraktion für eine Shopping-Mall in Sheffield Ende der 80ger Jahre. Nach Rückzug des amerikanischen Investors wurde das von den berühmtesten Automatakünstlern Englands erstellte und fast fertige Ensemble abgebrochen, verpackt und gelagert.
Im Laufe der letzten 2 Jahrzehnte sind die meisten Szenen durch Vandalismus und Diebstahl zerstört worden oder verfallen. Nun ist die im Titel genannte Szene von Ron Fuller im Woodstock Museum bis zum 28.März zu sehen : hier ein Video darüber.