Osamu Kanda (JP): sein neuestes Objekt "Stairs"

Osamu Kanda baute mit „Stairs“ ein Modell eines alten japanischen Spielzeuges der Edo-Periode (17.- 2.Hälfte 19.Jhdt.)nach. Die beiden Figuren steigen sich gegenseitig überspringend eine Treppe hinab. Die Stäbe, an denen die Figuren gelenkig angebracht sind, sind in diesem Modell recht klobig kistenartig geraten, was durch die notwendige Gewichtsverlagerung verursacht wird, die durch in den seitlichen Kästen hin und her rollende Kugeln besorgt wird.

Das Nürnberger Spielzeugmuseum besitzt einige Originale der „Chinesischen Treppenläufer“, in Thüringen in der Mitte des 19.Jhdts. gefertigt, die in der Virtuellen Depot mit Eingabe von „Treppenläufer“ angesehen werden können. Das gewichtsverlagernde Medium in den Stäben ist hier in Glasröhren eingeschlossenes Quecksilber (!!), ein für unser heutiges Sicherheitsverständnis unsäglicher Zustand.

Der 1803 erschienene Katalog des Nürnberger Spielwarengroßhändlers
Georg Hieronimus Bestelmeier verzeichnet dieses Spielzeug als Nr.826
auch schon : „…Die 2 sich übereinander schlagenden chinesischen Gauckler, sie sind an 2 Stangen vest gemacht, und überwerfen sich 5 mahl, bis sie die Treppe herunterkommen. Ein Stück von dieser Art kostet
8 fl. …“
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Ein ähnliches Spielzeug erklärt Dr.Dave und Dr.Tom mit seinem Video
„Tumbling Toys Physics“

Museum Tudor Rosport/Luxemburg und Installation A1 von Bernhard Laufer

Luftlinie 11km nordwestlich von Trier liegt der kleine Ort Rosport mit seinem noch jungen Museum Tudor, gewidmet Henry Tudor, einem Pionier der Autoelektrik, der die ersten gebrauchsfähigen Bleiakkumulatoren entwickelte und produzierte. Dieser Youtubefilm stellt das Museum vor und zeigt bei 0.57 ganz kurz einen Ausschnitt aus der zimmergroßen Installation A1 (Entwurf und Modell Bernhard Laufer, übrigens der Autor des Perpetuum Mobile Buches, und Ausführung Schreinerei Holz&Glas, Ladenburg), von der die Saarlandwelle SR3 berichtete: „Die Erfahrungen der damaligen Zeit werden auch deshalb lebendig, weil mit viel Holz, Hammer, Wind- und Wasserrad eine Art Perpetuum Mobile nachgestellt worden ist, das die Geräuschkulisse des 19.Jhdts. wiedergibt…“


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Aus dem Bildband „Installation A1“ von Bernhard Laufer: Impressionen
vom Bau der Installation in Ladenburg durch die Schreinerei Holz&Glas.

Brett Dickins (AU)

„Muse descending a staircase“ ist das Neueste von dem Australier Brett Dickins. Hier zu sehen im Ausstellungsbetrieb:

Dickins hat auch eine Reihe kinetischer Wandobjekte geschaffen, wie z.B.
„Prototype Mechanism 2“, das entfernt an Gansons „Yellow chair“ erinnert, oder „Salient“, ein Räderwerk mit Kugellauf (Ping-Pong-Ball)und weitere interessante Holzmechanik, insgesamt 8 Videos !)

Gregory Witt (USA)

ist Maschinenkünstler und hat einen Lehrauftrag an der Elitehochschule Carnegie Mellon University in Pittsburgh. „Cloud“ ist ein schräg in den Raum ragendes pflanzenartig wucherndes Maschinenungetüm, das aber im absoluten Gegensatz zur räumlichen Wucht aus leichtem Styropor in pinkfarbener Maschinerie zweckfrei in sich selbst kreist (siehe Video im o.a. Link).
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15 weitere Installationen sind auf seiner Webseite meist auch mit Videos dokumentiert. Somit ist Gregory Witt
sicherlich bald ein Kandidat fürs Maschinenkunst-Walhalla „Kinetica“ in London !

Malcolm Brook (D): Ausstellung in Brüssel

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Seit vergangener Woche stellt Malcolm Brook, Engländer, seit 1983 mit der Wahlheimat Nordschwarzwald, in der Brüsseler „Automates galerie“ noch bis
Ende Januar 14 Automata aus. Das belgische Fernsehen stellte vor etwa 2 Monaten die Galerie in einer Talkrunde mit einem Bericht vor, in dem der Galerist einige seiner Kunstspielzeuge in Bewegung demonstriert:


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Malcolm Brook ist für seine skurrilen und hintersinnigen fein designten
Kunstmaschinen, die auch oft ihren thematischen Kern aus einem Wortspiel entwickeln, wie z.B. „Kukuchen“, ein Objekt, in dem ein Teil
„Kuckucksuhr“ mit dem anderen Teil „Schwarzwälder Torte“ gepaart wird,
also Schwarzwald im Quadrat, aber viel besser erlebt man es in diesem Kurzvideo: